Herbstschätzung

Herbstschätzung

Ihr Lieben, 

ich liebe den Herbst in Berlin! 

Die Luft wird klar, alte Bäume werden bunt und im Tiergarten warten kleine Kastanienschätze darauf, dass ich sie finde. Und mit den ersten Blättern fallen die Momente, die mich in diesem Jahr ausgemacht haben. 

Wie jedes Jahr gab es einige davon! Traurige, schöne, hoffnungsvolle und einsame – und in meinem Herzen wird die jährliche Herbstfrage laut: Bin ich da, wo ich hinwollte? Weiß ich das, was ich erreicht habe zu schätzen – oder ist dort, wo Wertschätzung sein sollte, ein blinder Fleck auf meiner Seele? 

Es heißt: Im Herbst ernten wir das, was wir gesät haben! Wenn das stimmt, dann habe ich im letzten Frühjahr Samen gesetzt, die ich bisher nicht kannte. Sie ließen das Jahr über Momente wachsen, die sich auf ewig in mein Herz gepflanzt haben. 

Ich habe gelernt, alleine zu sein und mich nicht zu fürchten! Erlebt, dass sich mit anderen verbunden zu fühlen, nichts mit Distanzlosigkeit zu tun hat! Habe gefühlt, dass Gott uns eine Chance gibt, unsere materiellen Werte mit denen, die unsere Seele braucht, in den Einklang zu bringen. 

Manche von uns haben sie genutzt, diese einmalige Chance! Haben herausgefunden, dass wenn alles wegbricht, was uns Sicherheit versprochen hat – unser Glaube, unsere Liebe, unsere Hoffnung bleibt. 

Manche von uns haben verstanden, dass es im Kern unsere Werte sind, die uns verbinden – oder entzweien! Andere sind noch auf der Suche. 

Ich knacke die erste Kastanie im Tiergarten – und bin auf einmal dankbar, nicht mehr suchen zu müssen! Die Werte gefunden zu haben, die ich zu schätzen weiß. Und die Menschen, über deren Wertschätzung ich mich freue. Dankbar, dass ich diese Erkenntnis mit in den Winter nehmen kann, wenn das letzte Blatt gefallen ist.

Denn am Ende muss nicht jeder Moment wertvoll, jede Wertschätzung vorhanden und jedes Ziel erreicht sein! Es sind die Werte, die wir leben – in denen unser größter Schatz liegt. 

Deine L* 

„Weil Du in meinen Augen teuer und wertvoll bist.“

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